Corona-Pandemie: Was fehlt II

Sicher: die Weite. Der Blick über den Horizont hinaus. Die Gewissheit des fernen Ziels. Der große Wurf. Das Planen und Reisen in Gedanken, ohne sich auf der Flucht zu empfinden. Die Vorfreude. Ja, all das mag fehlen. Aber mehr noch vermisse ich das offene Ende des einzelnen Tages, das dem Wanderer auf Erden schon immer Verheißung und Inbegriff von Freiheit war. Die Momente einer ungeplanten Verlängerung, wenn einen nach Stunden im Wald der Hunger überkommt und ein nahe gelegener Landgasthof mit bodenständiger Hausmannskost lockt, so dass die Reste vom Vortag ungegessen bleiben. Wenn einen der Wochenendausflug weiter und weiter weg von zu Hause treibt, bis man sich fragt: Warum heute noch zurück? Ja, warum? Und man schließlich dem Versprechen des Moments nachgibt, weil es nur an einem selbst liegt, es einzulösen. Das fehlt.